Die Gute Nachricht besser kommunizieren

#digi­ta­le­Kirche – aber wo? Erkennt­nisse aus der Online­studie von ARD&ZDF

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ca. 6 Minuten Lesezeit

Über die digitale Kirche kann man nach­sinnen – oder man kann sie umsetzen.

Bisher prägen über­wie­gend vor allem theo­re­ti­sche oder theo­lo­gi­schen Beiträge die Diskussion.

Doch:

Forde­rungen und Reflek­tionen allein machen noch keinen Wandel!

Die digitale Kirche wird nicht davon geprägt werden, was der Corpus Paulinum zu Gemein­schaft hergibt, noch welche ekkle­sio­lo­gi­schen Lager ihr Banner nun auch in den Farben des Digitals streichen.

Die digitale Kirche wird dadurch geprägt werden, wie Sie umgesetzt wird.
Und wo.

Einen Beitrag zu einer möglichst erfolg­rei­chen Umsetzung, möchten wir Ihnen hier liefern.

Indem wir das für die Kirche durch­denken, was andere für viel Geld unter­su­chen lassen haben.

Denn dieses Praxis­wissen kann Prak­ti­kern in der Gemeinde viele Lern­er­fah­rungen abnehmen und erste Erfolge bestärken.

Wer weiß, welcher Weg wahr­schein­li­cher zum Ziel führt, kommt auch wahr­schein­li­cher dort an.

Deshalb werden wir uns nun mit mehreren Punkten beschäftigen:

Was macht die digitale Kirche aus?
Wo sind die Menschen bereits aktiv?
Wie kann man das nutzen?

Digitale Kirche – was ist das?

Zuerst einmal ist die digitale Kirche eine Reaktion auf einen Artikel von Hannes Leitlein – sowie die nach­fol­gende Diskus­sion.

(Eine Übersicht, über den Diskus­si­onstand während des vorläu­figen Höhe­punkts finden Sie in diesem Artikel. evangelisch.de hat mitt­ler­weile eine sehr selektive Auflis­tung verein­zelter Beiträge ange­fer­tigt, die zwar thema­ti­sche Lücken haben mag, dafür aktueller ist.)

Dann ist die digitale Kirche auch eine Art Projek­tion einer digi­ta­li­sierten Kirche. Wie bei vielen Projek­tionen ist es hier spannend, den Proji­zie­renden selber in seinem Entwurf wahr­zu­nehmen. Mal wirkt da die digitale Kirche wie ein Sammel­be­cken aller zur Verfügung stehenden tech­ni­schen Möglich­keiten (nur durch­de­kli­niert für Kirchen) – mal wirkt sie wie die Social-Media-Verlän­ge­rung der Ortsgemeinde.

Leider wird aber manchmal die Digi­ta­li­sie­rung auch nur auf die sozialen Netzwerke reduziert, was ungefähr so stimmig ist, wie in Amazon den Facebook-Account von Karstadt zu sehen.

Deswegen stammt die beste Einord­nung, die der Verfasser bisher wahr­ge­nommen hat, von einer eher prag­ma­ti­schen Stimme (Ingo Dachwitz):

  • Kirche im Digitalen
  • das Digitale in der Kirche.

Die digitale Kirche ist eine Kirche, die in ihren Struk­turen ebenso die Digi­ta­li­sie­rung merken (bspw. “Disrup­tion der Verwal­tung”), wie auch selber als Kommu­ni­kator in der digitalen Welt auftreten wird.

Und gerade für letzteres gibt es viel Hilfe­stel­lung von außen.

 

Digitale Kontakt­fläche – hingehen, wo die Menschen sind

Die Stadt auf dem Berg, die Verkün­di­gung von der Dachzinne, oder an Hecken und Zäunen – in der Bibel wimmelt es von Illus­tra­tionen für eine öffent­liche Kommunikation.

Uns als Agentur telos commu­ni­ca­tion prägt ein Satz: Kommu­ni­ka­tion ist, was ankommt.

Es nützt nichts, gute Inhalte so zu kommu­ni­zieren, dass sie nicht oder kaum wahr­ge­nommen werden. Eine Kirche, die nur zu einer Minder­heit kommu­ni­ziert, wird auch nur für diese relevant sein. Das ändert sich auch nicht, wenn nun digital mit dieser Minder­heit kommu­ni­ziert wird.

Ein Pfarrer erzählte mir einmal, dass in Amts­kreisen gele­gent­lich disku­tiert werde, dass man ja 95% seines Einsatzes für die 5% aufbringe, die man eh erreiche. Ein Verhältnis, das man sich nicht für die digitale Kirche wünscht!

Da auch die Kirch­steuern kein uner­schöpf­li­cher Topf sind, sollte die digitale Kirche also “vom Volk” her gedacht werden, um eini­ger­maßen erfolg­reich sein zu können. Dort, wo die Kontakt­fläche hoch ist, kann man mit seinen begrenzten Ressourcen mehr bewirken, als würde man den gleichen Aufwand für wenige Menschen verteilen. Das ist, als würde sich ein Café mitten im Gewer­be­ge­biet wundern, warum sonntags weniger Lauf­kund­schaft vorbei kommt als beim Café am Park.

Und genau hier kommen nun die öffent­lich-recht­li­chen Rund­funk­an­stalten ins Spiel. Diese haben nämlich in einer groß ange­legten Online­studie das digitale Verhalten der Menschen genauer beleuchtet.

Wie und wo Menschen online sind

Eine erste Erkenntnis: neun von zehn Deutschen sind online.

Onlinenutzung
Entwick­lung der Onlinen­ut­zung (Screenshot:ARD/ZDF-Onlinestudie)

 

Die zweite gute Nachricht: knapp über drei Stunden ist der durch­schnitt­liche Deutsche am Tag online.

Tägliche Onlinenutzung
Die tägliche Inter­net­nut­zung (Screen­shot: Onlinestudie)

 

Viel digitale Begeg­nungs­fläche eigent­lich, oder?

Nicht ganz, denn der Wett­be­werb ist hoch!

 

Verteilung der Internetnutzung
Vertei­lung der Inter­net­nut­zung (Screen­shot: Onlinestudie)

Laut der Online­studie verbringen Menschen zurzeit 189 Minuten im Internet. Davon konsu­mieren Sie knapp 45 Minuten Medien via Media­theken oder Streaming-Portalen. Das hieße, einer digitale Kirche verblieben ca. 2,5 Stunden mögliche Kontakt­fläche täglich, wenn Sie selbst nicht Medien (Videos oder Podcasts) produziert.

Wie teilen sich diese Stunden weiter auf?

Zuerst einmal in indi­vi­du­elle Kommu­ni­ka­tion: Emails privat wie auf der Arbeit, Messenger sowie Chats.Insgesamt wird hierfür eine weitere Stunde verbraucht. Nutzt die digitale Kirche keine Online-Direkt-Kommu­ni­ka­tion, verbleiben ihr knapp 70 Minuten.

Doch Erle­di­gungen sowie kleinere Spielchen rauben auch hier noch einmal 30 Minuten.

Und von den knapp 40 verblei­benden Minuten werden lediglich neun Minuten absichtslos gesurft, 30 Minuten ziel­ge­richtet infor­miert. (Wie hier die analoge Kirche hilft, erläutern wir nächste Woche in einem Beitrag).

Hier einmal die genaue Übersicht:

Aufteilung der durchschnittlichen, täglichen Internetnutzung
Die genaue Auftei­lung der täglichen Inter­net­nut­zung (Screen­shot: Onlinestudie)

Wie Menschen soziale Netzwerke nutzen

Um auch den gerne für die #digi­ta­le­Kirche zitierten sozialen Medien gerecht zu werden, hier eine Auflis­tung des Nutzungsverhaltens:

Social Media Nutzung und Kanäle
So werden die Social Media Kanäle von den Deutschen genutzt (Screen­shot: Onlinestudie)

Was bedeutet das für die #digi­ta­le­Kirche?

Möchte eine digitale Kirche Gehör finden und Relevanz entwi­ckeln, muss sie es den Menschen leicht machen, wahr­ge­nommen zu werden. Dies gelingt ihr am einfachsten, wenn sie sich nicht versteckt, sondern wie die Stadt auf dem Berg weithin sichtbar ist.

Wie erreicht sie das? In dem sie ziel­ge­richtet die Medien und Inter­ak­ti­ons­ka­näle wählt, die auch “das Volk” bevorzugt.

Digitale Kirche muss nicht von allem Gebrauch machen, sondern von dem, das sich durch­ge­setzt und verbreitet hat!

Das bedeutet aber auch: sich nicht in Nischen zu verste­cken! Eine Kirche, die via Facebook kommu­ni­ziert, erreicht 33% der Menschen. Eine Kirche, die auf Twitter setzt 3%. Warum hier also absicht­lich einen Flaschen­hals einziehen?

Deswegen ist Social Media auch nicht mit der Digi­ta­li­sie­rung der Kirche gleich­zu­setzen, auch wenn dies viele gerne so verkürzen.

Noch eindrück­li­cher stellt dies der Deutsche Marketing Verband in einem Papier dar:

interaktionskanäle
Die bevor­zugten Inter­ak­ti­ons­ka­näle nach Alter (Screen­shot: Deutscher Marketing Verband)

Kanäle nutzen, die auch zu etwas führen

Der letzte Screen­shot macht deutlich: Social Media ist nur der bevor­zugte Inter­ak­ti­ons­kanal einer jungen Minder­heit. Warum sollte sich also digitale Kirche darauf beschränken?

Deutlich höhere Werte erzielt das Internet (Homepages…) als auch Messaging (die gute alte E‑Mail).

Die Nutzung von E‑Mail-News­let­tern sowie einer guten Homepage dürfte mehr Mitglieder erreichen als der enga­gier­teste Snapchat-Account.

(Ähnliche Gedanken hat sich auch einmal Christoph Breit, Onliner der ELKB, gemacht der in verschie­dene “Ausstattungs”-Stufen von digitaler Kirche unter­scheidet: S M L XL.)

Welche Kanäle sind also vielversprechend?

Fazit: Digitale Kirche – am besten hier!

Digitale Kirche sollte zuerst einmal dort statt­finden, wo die Menschen sind.

Das bedeutet:

  • zuerst via Homepages
  • dann in Emails
  • dann WhatsApp
  • Facebook.

Gute Beispiele dafür, wie man diese Kanäle sinnvoll bespielt, gibt es bereits verein­zelt. Zum Beispiel die Fasten­im­pulse via WhatsApp. Mit ein wenig Kreativ-Power kann man dies auch vor Ort für seine eigene Gemeinde anwenden.

Danach kann man sich dann eventuell weiteren Kanälen zuwenden, wenn die Ressourcen es hergeben.

Nach­schlag: eine Digital-Only-Kirche

Wie digitale Kirche auch aussehen kann, kann man im beschau­li­chen Rheintal sehen.

In Bingen gibt es eine (Frei)Kirche, die quasi nur online denkt.

Kirche für jedermann. Jederzeit.

GIVICI. Global Video Church.

 


Nächste Woche hier:

Analoge Abhän­gig­keit – was die digitale Refor­ma­tion bedenken muss

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