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Wie Sie mit Erklär­vi­deos Ihre Kirche in Szene setzen können

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ca. 7 Minuten Lesezeit

Regie­an­wei­sung vorab

Klappe und Action! Und damit meinen wir nicht, dass Sie still halten sollten.

Sondern ganz im Gegenteil: Machen Sie mit einem eigenen Erklär­video von sich, Ihrem Glauben und Ihren Aktionen reden.

Wie Sie selbst zum Regisseur werden und welche Tools Ihnen helfen, Ihre Gemeinde in Szene zu setzen, stellen wir Ihnen in Ergänzung zu unserem Beitrag „Wie Sie die Oster­ge­schichte spannend erzählen können“ vor.

Denn bereits zu Ostern hatten wir auf die Vorzüge von Erklär­vi­deos zur einfachen und anschau­li­chen Kommu­ni­ka­tion kirch­li­cher Themen verwiesen – lesen Sie nun unseren Oster­bei­trag 2.0.

Erklär­vi­deos kurz erklärt

Erklär­vi­deos erläutern verschie­denste Themen emotional, einfach und auf die rele­vanten Punkte begrenzt.
Zudem illus­trieren und über­setzen sie Konzepte und Zusam­men­hänge in leicht verständ­li­cher, visueller Form.

Vier wesent­liche Kern­ele­mente kehren bei Erklär­vi­deos wieder:

  • Story­tel­ling,
  • Einfache Illus­tra­tionen,
  • Einfache Sprache,
  • Lebens­zu­sam­men­hänge erschließen.

Die zumeist ein- bis drei­mi­nü­tigen Videos tauchen in unter­schied­li­chen Formaten auf.
Wahr­schein­lich werden Sie die verschie­denen Stile bereits irgendwo gesehen und kennen­ge­lernt haben – viel­leicht aber noch nicht als für Ihre Arbeit relevant wahr­ge­nommen haben?

Grund genug, Ihnen einige der belieb­testen Formate inklusive Beispiel kurz vorzustellen.

Stop-Motion

Stop-Motion ist eine Film­technik, die man bereits seit Ende des 19. Jahr­hun­derts verwendet. Hierbei werden Objekte animiert, indem ihre Position für jedes einzelne Bild des Filmes immer nur gering­fügig verändert wird. Man nimmt einzelne Bilder von unbe­wegten Motiven zunächst auf und reiht sie anschlie­ßend anein­ander. Auf diesem Wege wird der Anschein von Bewegung erzeugt. Stop-Motion kommt bei Trick­filmen, aber auch als Spezi­al­ef­fekt bei Real­filmen zum Einsatz.

Klingt zu kompli­ziert? Und für die Vorstel­lung kirch­li­cher Themen oder Ihrer Gemein­de­ar­beit zu arbeitsintensiv?

Nun, wenn Grund­schul­kinder sich dieser Technik bedienen können, werden Sie das mit Sicher­heit auch schaffen – glauben Sie nicht?

Über­zeugen Sie sich selbst! Hier das „Beweis­video“ zur Weih­nachts­ge­schichte, erzählt von einer Grund­schul­klasse via Stop-Motion-Technik mit Playmobilfiguren:

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Cutout-Animation

Eng verwandt mit der Stop-Motion-Technik sind Filme mit Cutout-Anima­tionen. Bei der Cutout-Animation animiert man ausge­schnit­tene Objekte aus unter­schied­li­chen Mate­ria­lien (z. B. Papier, Stoff oder Fotos) mittels Stop-Motion-Technik zu beweg­li­chen Szenarien.

Das sagt Ihnen nichts? Zu den berühm­testen Anwen­dungs­bei­spielen dieser „Scheren-Technik“ zählt der Silhou­et­ten­film. Beispiels­weise das Sand­männ­chen oder die Cutout-Anima­tionen in Monty Python’s Flying Circus werden unsere „älteren“ Leser mit Sicher­heit kennen.

Aber was diese Technik letztlich für die Kommu­ni­ka­tion von Glau­bens­in­halten taugt, sehen Sie beispiel­haft in einem Erklär­video zu Christi Himmel­fahrt:

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2D-Animation

Der kleine Bruder der 3D-Animation ist nicht nur die ältere, sondern bisweilen sogar die belieb­tere Variante der Anima­ti­ons­filme. Was sich ursprüng­lich aus per Hand gezeich­neten Zeichen­trick­filmen entwi­ckelte, ist heute eine Spiel­wiese für extrem viel­sei­tige, compu­ter­ani­mierte Filme.

Auch wenn sich tech­ni­sche Voraus­set­zungen verändert haben mögen, das „Spiel“ ist das gleiche geblieben. Denn für eine 2D-Animation stellt ein Designer eine Vielzahl von Bildern her, um anschlie­ßend ein flüssiges Bild zu erzeugen.

Bewegte Bilder machen ein Erklär­video attraktiv und auch komplexe Vorgänge lassen sich einfach darstellen. Beispiel gefällig? Brot für die Welt erklärt uns zukunfts­fä­higes Wirt­schaften in Kirche mittels 2D-Animation:

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White­board-Animation

Die weiße Tafel ist der Star jeder White­board Animation. Ob man Szenen live auf eine weiße Tafel zeichnet oder den Computer verwendet, White­board-Anima­tionen sind simpel, aber effektiv.

Des Weiteren eignen sich die Anima­tionen auf weißer Tafel gut, um mittels Illus­tra­tionen Geschichte und Geschichten einfach zu erzählen. Wie z. B. erklärt man die Kirchen­steuer auf einfachem Wege? Oder was bedeutet Kirche?

Aber auch zur kirchen­spe­zi­fi­schen Kommu­ni­ka­tion eignen sich White­board-Anima­tionen hervor­ra­gend. Falls Ihnen ein besserer Weg als der des Bistums Trier einfällt, die Vorteile der Kurs­ver­wal­tung für Bildungs­ver­ant­wort­liche in Pfarreien, Verbänden oder Geist­li­chen Gemein­schaften et al. zu erklären, auf zur Kommentarleiste!

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Realfilm

Ja, er ist wahrlich die Königs­dis­zi­plin der Erklär­vi­deos. Der Realfilm stellt einen hohen Anspruch an Technik und Personal. Schnitt, Farb­kor­rektur, Vertonung, Mastering und Encoding et al. sowie natürlich „videogene“ Menschen vor der Kamera machen den Realfilm aufwendig.

Aufwendig, aber nicht zwingend notwendig. Denn Ihr Kirchen­pu­blikum erwartet keine Hochglanz-Image­film­chen aus teuren Produk­ti­ons­stu­dios. Im Gegenteil: Bleiben Sie authen­tisch! Und das gelingt auch mit einem Basis-Equipment und ein wenig Übung.

Das Beispiel­video von katholisch.de war wahr­schein­lich nicht kostenlos. Aber ähnlich wie der Bonner Stadt­de­chant Wilfried Schu­ma­cher Weih­nachten erklärt, könnte auch Ihr Erklär­video aussehen:

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Tipps & Tools für die Eigenproduktion

Viel­leicht haben wir Sie in Sachen Produk­tion eines Erklär­vi­deos auf den Geschmack gebracht?

Sollten Sie nun Lust verspüren, eine Neben­kar­riere z. B. als Regisseur in Ihrer Gemeinde anzu­streben, sind hier unsere „Karrie­re­tipps“:

7 Kurztipps zur Erstel­lung von Erklärvideos

Bevor Sie aber auf dem Regie­stuhl Platz nehmen, sollten Sie sich im Vorfeld Gedanken über die Konzep­tion Ihres Erklär­vi­deos machen. Schließ­lich gilt auch bei großen Regis­seuren: Kein Dreh ohne Drehbuch!

Damit Sie den richtigen Dreh bei der Eigen­pro­duk­tion finden, haben wir 7 Kurztipps für Sie zusam­men­ge­stellt – die „extended Version“ gibt es in unserem Oster­bei­trag „Wie Sie die Oster­ge­schichte spannend erzählen können“:

  • First things first: Erstellen Sie zunächst ein trag­fä­higes Konzept!
  • Guter Einstieg statt schneller Ausstieg: Beginnen mit etwas Überraschendem!
  • Keine Geschichte ohne Geschichte: Umrahmen Sie Sach­in­for­ma­tionen mit einer attrak­tiven Geschichte!
  • Weniger ist mehr: Fassen Sie sich kurz!
  • Handeln erfor­der­lich: Setzen Sie eine konkrete Hand­lungs­emp­feh­lung zum Schluss!
  • Story­boar­ding completed? Setzen Sie Bild, Text & Ton final zusammen – logisch und unterhaltsam!
  • Just do it – aber bitte mit der richtigen Technik: Entweder Sie kennen sich mit der Technik aus oder Sie kennen jmd, der es kann!

5 Tools für die Eigenproduktion

Was Sie jetzt noch von der Produk­tion Ihres Erklär­vi­deos trennt, ist ein vorbe­rei­tetes „Filmset“. Folgende Anbieter können Ihnen dabei helfen, teure Produk­ti­ons­firmen in bloße „Statisten“ zu verwandeln.

GoAnimate

Selbst Erklär­video-Agenturen nutzen die online­ba­sierte Software „GoAnimate”.
Dafür gibt es gute Gründe. Denn die Bedienung ist vergleichs­weise einfach und man findet zahl­reiche Vorlagen: vorge­fer­tigte Charak­tere, Objekte, Hinter­gründe und Sounds helfen Ihnen, Ihr Video im Baukas­ten­system zusam­men­zu­setzen. Wer zudem eigene Bilder, Videos und Sounds verwenden möchte, kann diese mit den Vorlagen kombinieren.

Die ideale Lösung für Ihr indi­vi­du­elles Erklär­video – so scheint es. Doch einen Haken hat die Sache: Vorge­fer­tigte Designs lassen sich nicht verändern. D.h. die Indi­vi­dua­lität hat hier klare Grenzen und der Charakter in Ihrem Gemein­de­video könnte im schlech­testen Fall auch in einem Erklär­video für eine örtliche Rotlicht­mi­lieu-Lokalität auftauchen.
Aber man sollte auch nicht alles „rot malen“, denn die Software hat ihre klaren Stärken.

Clipvilla

Der Video-Webeditor von ClipVilla ist ein Online-Tool zur vergleichs­weise preis­werten Video­pro­duk­tion (ab 99€). Neben Erklär­vi­deos lassen sich auch Werbe­vi­deos, Produkt­vi­deos oder Messe­filme realisieren.

ClipVilla stellt hierfür HD-Vorlagen zur Verfügung. In die vorde­fi­nierten Anima­tionen können Sie Ihre eigenen Grafiken, Videos, Logos und Texte einfügen. Die Zahl der Vorlagen ist jedoch begrenzt und nur bedingt indi­vi­duell anpassbar. Dafür bietet der Service eine Komplett-Lösung an, z. B. durch hinzu­bu­chen eines profes­sio­nellen Werbesprechers.

Powtoon

Ursprüng­lich für die Erstel­lung animierter Präsen­ta­tionen gedacht, kann man mitt­ler­weile auch Erklär­filme mit Powtoon kreieren. Auch hier kommt wieder ein Baukas­ten­system zum Einsatz.

Ein Vorteil gegenüber anderen Anbietern: Sie können den Service auch kostenlos beliebig lang nutzen. Die Auswahl an Charak­teren, Objekten, Sounds und sonstiger Funk­tionen ist dann aller­dings stark einge­schränkt. Aber Probieren geht bekannt­lich über Studieren. Und vor dem Meis­ter­stück lohnt sich ein kosten­loses Gesellenstück.

Video­scribe

Video­scribe ist ebenfalls ein webba­siertes Tool für die Erstel­lung von Erklär­vi­deos. Auch hier steht Ihnen als Nutzer eine Biblio­thek fertiger Bilder und Sounds zur Verfügung, die Sie verwenden und mit eigenen Inhalten kombi­nieren können.

Video­scribe beschränkt sich auf den White­board-Stil. White­board-Videos werden zwar häufiger auf Social Media geteilt und genießen einen guten Ruf in Sachen Aufmerk­sam­keit und Vermitt­lungs­fä­hig­keit für den Zuschauer. Aller­dings ist die Umsetzung auch anspruchs­voller: Sprünge oder Lücken im Erzähl­strang fallen hier direkt auf. Vorteile von Video­scribe: Sie können hier auch offline arbeiten.

Windows Movie Maker

Nahezu auf jedem Windows-System vorin­stal­liert, avan­cierte der Windows Movie Maker zum viel­leicht belieb­testen Video­be­ar­bei­tungs-Tool aller Zeiten.

Seit Windows 10 nicht mehr im Standard-Paket enthalten, kann man das Tool immer noch down­loaden und die Vorteile liegen auf der Hand: Kostenlos, eine breite Palette an Vorlagen für Übergänge und Effekte sowie Film­ex­port in HD-Auflösung.

Wer über ein einfaches Erstellen eines Realfilms nachdenkt, landet als Laie wohl zwangs­weise bei dieser Lösung – oder beim Apple-Pendant iMovie. Auch weil Optionen wie auto­ma­ti­sche Bild­sta­bi­li­sie­rung und Verzer­rungs­kor­rektur für verwa­ckelte Film­auf­nahmen zur Verfügung stehen. Für ein simples Erstellen von Videos auf Grundlage von z. B. Handy­auf­nahmen eignet sich der Movie Maker bestens. Auch das Hochladen von Videos auf den eigenen Social-Media Auftritt geht simpel von der Hand.

Finaler Fein­schnitt

Lohnt sich der Aufwand und Einsatz von Erklär­vi­deos für kirch­liche Einrich­tungen wie Gemeinden?

Wir sagen ja, wenn Zweck und beab­sich­tigte Wirkung im Verhältnis mit den verwen­deten Mitteln und Ressourcen stehen.

Eine Einladung zum gemein­samen Fern­seh­abend im Gemein­de­zen­trum braucht sicher kein profes­sio­nell produ­ziertes Erklär­video im Whiteboard-Stil.
Indessen sind solche Erklär­vi­deos mit einer ästhe­tisch anspre­chenden Gestal­tung für eine zeit­ge­rechte Vermitt­lung der Kern-Botschaften des christ­li­chen Glaubens sicher die richtige Wahl.
Für die Gemein­de­ebene darf es gerne eine Stufe kleiner sein.

Ein sehr gelun­genes Beispiel, das sicher in der Produk­tion nichts gekostet haben wird, hat die Freie evan­ge­li­sche Gemeinde Osnabrück erstellt. So kann eine Einladung zum Gottes­dienst eben auch aussehen – und das mit schmalem Porte­mon­naie, aber viel Charme:

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Kurzum: Erklär­vi­deos sind nicht nur was für Cineasten, sondern ein Weg, die „Kinositze“ der Gemeinden zu füllen. Cut!

 


Bild­quelle: Joshua Willson via Pixabay

Abspann

Dieser Beitrag wurde Ihnen präsentiert von der Werteagentur telos communication.

Das Start-Up für gemeinnützige Kommunikation unterstützt besonders bevorzugt Kirchengemeinden auf dem Weg zu einer erfolgreicheren Kommunikation – getreu dem Leitspruch Gutes besser kommunizieren.

Beide Gründer studierten vor Ihrem Wechsel in die Kommunikationsbranche selbst erfolgreich Theologie und kennen die kirchliche Kommunikation somit sowohl aus der Theorie als auch aus der Praxis.

Mehr erfahren Sie unter www.telos-communication.de oder HIER auf diesem Blog.

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