Die Gute Nachricht besser kommunizieren

Warum wir Pastoral auch digital denken müssen

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ca. 3 Minuten Lesezeit

Sauerteig, welcher unter Mehl gemengt wird; Salz, welches zu Speisen gegeben wird. Das Neue Testament enthält einige Metaphern des Durch­drin­gens. Weder der Sauerteig noch das Salz der Welt bleiben für sich bestehen – bei Kontakt verteilen sie sich, werden eins mit dem Grund­stoff. Der ganze Teig wird durch­säuert, die komplette Speise gewürzt.

Vor diesem Hinter­grund würde es seltsam wirken, Bereiche des alltäg­li­chen Lebens von kirch­li­chem Handeln zu sepa­rieren. Doch inwiefern spielt die Digi­ta­li­sie­rung, die sonst in aller Munde ist, auch in den Über­le­gungen von Gemeinden eine Rolle? Wie viele Pastoral-Konzepte denken den „digitalen Begeg­nungs­raum“ mit?

Die neuste Online-Studie von ARD und ZDF zeigt: Drei Stunden pro Tag verbringen Menschen in der digitalen Welt. Junge Menschen sogar noch deutlich mehr. Die digitale Welt ist keine Halb-Welt oder eine indi­vi­du­elle Welt­flucht, sondern eine weitere Dimension unseres Alltags geworden. Auch für uns als Gemeinden? Falls Sie diese Frage wie ich mit „Großteils nein“ beant­worten, führt dies direkt zu einer zweiten: Warum geben wir uns diese Blöße? Und warum verzichten wir auf dieses Potential für Verkün­di­gung, Seelsorge und Mission?

Hier sehe ich drei Themen­felder mit Handlungsbedarf.

  1. Digitale Kommu­ni­ka­tion

Schon lange sorgen Online-Medien für ein „Print­sterben“, und auch der persön­liche Brief ist der E‑Mail, Sprach­nach­richt, WhatsApp oder dem Social-Media-Kommentar gewichen. Die drei verbrei­tetsten Kommu­ni­ka­ti­ons­ka­näle in Deutsch­land sind (in abstei­gender Reihenfolge):

  1. Homepages
  2. WhatsApp
  3. E‑Mail

Wie ist Ihre Gemeinde in diesen Bereichen aufge­stellt? „Funken“ Sie auf jedem Kanal?

Gerade News­letter sind viel zu selten genutzte Kommu­ni­ka­ti­ons­formen von Kirchen­ge­meinden. Denn E‑Mail-Marketing ist immer noch die bis dato nach­weis­lich erfolg­reichste Werbeform – und mit der entspre­chenden Zustim­mung sogar DSGVO-konform. Auch in den verschärften Formen des Kirchenrechts.

  1. Digitale Zugäng­lich­keit

Die Neunziger und mit ihnen die Willow-Creek-Bewegung haben den Gedanken der nieder­schwel­ligen Gestal­tung von Gemeinden auch in unsere Brei­ten­ge­rade trans­por­tiert. Viele Wege mögen zwar nach Rom führen – aber leitet die Such­ma­schine einen lokalen Suchenden auf die Seite einer Orts­ge­meinde? (Falls nein – hier finden Sie einfache Opti­mie­rungs-Tipps: kirchen-kommunikation.de/gemeinde-seo/) Und falls ja, findet er dort überhaupt schnell etwas, was ihn inter­es­sieren könnte? Wird dort vor allem Internes nach außen gekehrt – oder der fremden Perspek­tive begegnet?

Anders herum ausge­drückt: Such­ma­schinen-Opti­mie­rung (SEO) und eine Fremden-freund­liche Homepage sind auch eine Form der Mission! Ganz­heit­liche Kommu­ni­ka­tion des Glaubens bedingt, dass dies auch zugäng­lich geschehen sollte. Sonst kommt es erst gar nicht zu einem Kommu­ni­ka­ti­ons­ge­schehen. Als würde man ein Licht unter den Scheffel stellen …

Auch an dieser Stelle muss man die DSGVO anführen, welche in den verschärften Ausfüh­rungen der Kirchen noch einmal zusätz­liche Hürden bedeuten – zumindest scheinbar. Viel zu vorschnell und pedan­tisch verneinen die Kirchen sowie einige Pfarrer und Pastoren – aus meiner Sicht leicht­fertig – die seel­sor­ger­li­chen Zugangs­mög­lich­keiten über das in der Gesell­schaft verbrei­tetste digitale Kommu­ni­ka­ti­ons­me­dium: WhatsApp. Das wäre so, als würde Aldi aus hygie­ni­schen Gründen die Zahlung mit Bargeld ablehnen. Wir müssen ja nicht aktiv Senden auf zwei­fel­haften Kanälen – aber wir sollten zumindest empfangs­be­reit sein! Oder um es mit Petrus zu sagen: Seid allezeit bereit zur Verant­wor­tung vor jedermann, der von euch Rechen­schaft fordert über die Hoffnung, die in euch ist. (1.Petr. 3,15) Auch hier wird das Ganze gesehen – nicht die Beschränkung.

Wie lässt sich dies im konkreten Fall (WhatsApp) umsetzen? Ein Dienst­handy, auf welchem keine Kontakte gespei­chert sind, ist zum Beispiel eine prag­ma­ti­sche Lösung. Oder einer der neuen WhatsApp-Kanäle für Geschäftskunden.

  1. Digitale Orga­ni­sa­tion

Seit 2010 reiche ich meine Steu­er­erklä­rung digital ein. Da ich auch erst seit diesem Zeitpunkt berufs­tätig bin, habe ich also noch nie eine Erklärung in Papier­form ausge­füllt. Auch wenn die Behörden in Deutsch­land nicht schnell sind, so sind ihre digitalen Möglich­keiten ausge­prägter als die vieler Kirchen­ge­meinden. Anfragen, Formulare, Termine – all dies kann man als Bürger online erledigen oder einsehen.

Geht dies auch bei Ihrer Kirchen­ge­meinde mit einer Rauman­frage? Oder der Termin­fin­dung für eine Bespre­chung? Eine mir vertraute Kirchen­ge­meinde wollte kürzlich ermitteln, wie viele Stunden ihre Räume genutzt werden – und kam aufgrund der lücken­haften Datenlage nur zu einem wenig zufrie­den­stel­lenden Zwischen­er­gebnis. Zu dezen­trales verteiltes Wissen in zu unter­schied­li­chen Formen. Um dies zu besei­tigen, drängten in den letzten Jahren digitale Lösungen wie Church­Desk oder Church­Tools auf den Markt und ergänzen Programme, welche keinen genuin kirch­li­chen Hinter­grund besitzen. Ihnen allen bleibt aber gemein: Mit ein wenig Kosten- und Zeit­auf­wand lässt sich auch hier einige Arbeit sparen und Trans­pa­renz herstellen. Damit Kirchen Salz und Licht sein können – auch in der digitalen Sphäre.

 

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Dieser Beitrag erschien auch im Magazin Gemeinde.Praktisch, welches hier einge­sehen werden kann

Abspann

Dieser Beitrag wurde Ihnen präsentiert von der Werteagentur telos communication.

Das Start-Up für gemeinnützige Kommunikation unterstützt besonders bevorzugt Kirchengemeinden auf dem Weg zu einer erfolgreicheren Kommunikation – getreu dem Leitspruch Gutes besser kommunizieren.

Beide Gründer studierten vor Ihrem Wechsel in die Kommunikationsbranche selbst erfolgreich Theologie und kennen die kirchliche Kommunikation somit sowohl aus der Theorie als auch aus der Praxis.

Mehr erfahren Sie unter www.telos-communication.de oder HIER auf diesem Blog.

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