Warum digitale Sitzungen Sinn machen

Corona macht derzeit vieles unmöglich – aber auch erstaunlicherweise einiges möglich. Wie bei jeder Krise gibt es Gewinner und Verlierer. Und ein Gewinner ist aktuell die digitale Konferenztechnik, die ortsunabhängige Gremienkommunikation ermöglicht. Denn wenn Sitzungen vor Ort nicht stattfinden können, helfen alternative Meeting-Möglichkeiten die Kommunikation von Gremien aufrechtzuerhalten.

Die Vorteile der Digitalisierung von Gremienkultur liegen auf der Hand:

Für digitale und ortsunabhängige Gremienkommunikation gibt es eine Reihe von Möglichkeiten – aber auch Regeln.

Wir stellen Ihnen die wichtigsten Tipps für digitale Meetings vor.

Vor dem Meeting

Bevor Sie mit Ihrem digitalen Meeting loslegen, sollten Sie folgende Fragen klären:

Entsprechend Ihrer Antworten sollten Sie sich für eine Video- oder Telefonkonferenz entscheiden. Hierfür eine kurze Entscheidungshilfe:

Die richtige Technik finden

Gesehen werden vs. nur gehört werden?

Der direkte Blickkontakt bei einer Videokonferenz ist ein klarer Vorteil: Sie können die Reaktionen des Gegenübers besser einschätzen. Andererseits müssen Sie bei Sitzungen mit verhältnismäßig vielen Personen Ihren Gesprächspartner ggf. erst in der Masse am Bildschirm suchen und sind eher abgelenkt. Nichtsdestotrotz kommt eine Videokonferenz der „seriösen“ Gremiensitzung vor Ort näher als eine Telefonkonferenz, die Sie auch im Pyjama absolvieren können.

Praktikabilität vs. Produktivität

Bei einer Telefonkonferenz können Sie nebenbei Notizen machen. Wohingegen dies bei einer Videokonferenz als unhöflich betrachtet werden kann. Denn im persönlichen Gespräch von Person zu Person wird erwartet, dass Sie den Blickkontakt aufrechterhalten. Hierbei bietet die Telefonkonferenz mehr Freiheiten, weil Sie weniger unter Beobachtung stehen und sich auf das Wesentliche konzentrieren können.

Planung vs. Spontanität

Für eine Telefonkonferenz benötigen Sie weniger Equipment. Im Grunde genommen reicht schon ein herkömmliches Telefon zur Durchführung aus – und Sie können direkt starten. Demgegenüber sind bei der Videokonferenz die Anschaffungskosten und der Aufwand zur Einrichtung größer. Darüber hinaus braucht es für eine Videokonferenz Erfahrung im Handling von Technik und Durchführung: Der Spontanität und Kreativität größter Feind ist der Technikteufel. Schließlich möchten Sie nicht ins Schwitzen geraten, wenn bei einem wichtigen Redebeitrag Bild und Ton ausfallen.

Medieneinsatz vs. Konzentration

Visuelle Einsatzmöglichkeiten bei einer Videokonferenz sind ein klarer Vorteil. Oder haben Sie schon einmal eine Präsentation am Telefon verfolgt? Bei Videokonferenzen können Sie Präsentation, Bilder etc. einblenden und Ihr Anliegen visualisieren. Aber geht es bei Ihrer Sitzung in erster Linie um konzentrierte Gesprächsführung bietet die Telefonkonferenz weniger Ablenkungen. Ihre Konzentration gilt vollständig dem Gespräch und nicht dem Bild oder den Geschehnissen im Hintergrund.

Standortgebundene Teilnahme vs. mobile Nutzung

Das benötigte Equipment bei einer Videokonferenz ist umfassender und zumeist teurer. An einer Telefonkonferenz können Sie auch unterwegs via Handy teilnehmen. Indessen lassen sich mit dem Smartphone mittlerweile auch Videokonferenzen realisieren. Dafür wird zumindest eine stabile Internetanbindung benötigt. Aber ob diese so stabil verläuft wie von zwei festen Standorten aus?

Den richtigen Anbieter finden

Aus der Erfahrung unserer Agenturarbeit mit Kirchen & Non-Profits wissen wir: Die Kasse ist meist klamm, der Anspruch aber professionell. Daher finden Sie hier eine Kurzübersicht zu kostenlosen und gleichzeitig professionell-pragmatischen Lösungen für Ihre digitalen Meetings.

Anbieter für Telefonkonferenzen

meetgreen

meebl

konferenz net

Anbieter für Videokonferenzen

Zoom

blizz TeamViewer

Microsoft Teams

Die richtigen Vorbereitungen treffen

Die Vorbereitung einer ortsunabhängigen Gremiensitzung im digitalen Raum kann genauso gehandhabt werden wie die eines physikalischen Meetings:

Durchführung einer digitalen und ortsunabhängigen Gremiensitzung

Auch bei der Durchführung einer digitalen Gremiensitzung gehen Sie grundsätzlich genauso vor wie bei einem klassischen Präsenzmeeting:

10 Gebote für digitale Sitzungen

Kennen Sie das und haben sich schon einmal während einer Sitzung darüber geärgert: Sie leisten gerade einen Beitrag zur Diskussion und Ihr Gegenüber steht nach umfangreichem Spielen von Candy-Crush o.ä. sowie exzessivem Schlürfen der Konferenzgetränke unmittelbar auf, um an sein klingelndes Smartphone zu gehen und den Raum zu verlassen mit den Worten: „Da muss ich unbedingt rangehen“ – den Mund dabei noch voll mit den ausgelegten Plätzchen?

Worüber man sich im herkömmlichen Sitzungsalltag ärgert, gilt auch bei Sitzungen im digitalen Raum – darüber hinaus gelten noch weitere Regeln, die wir für Sie in unseren 10 Geboten für digitale Sitzungen zusammengefasst haben.

1. Du sollst pünktlich sein!

Wählen Sie sich bereits kurz vor dem vereinbarten Termin in die Konferenzschaltung ein.

2. Du sollst vorbereitet sein!

Halten Sie die erforderlichen Unterlagen bereit, z.B. die Agenda oder Protokolle der vorherigen Sitzungen.

3. Du sollst nicht stören!

Stellen Sie sich vor, alle Teilnehmenden kauen, schlürfen und schmatzen zugleich in die Konferenzschaltung hinein! Also: kein Essen, kein Kaugummi, nicht einmal das Trinken ist während einer digitalen Sitzung zu empfehlen. Vermeiden Sie unnötigen Geräusche, stellen Sie Hintergrundgeräusche möglichst ab, hängen Sie ein „Nicht stören“-Schild an die Tür.

4. Du sollst den Anweisungen der Moderation folgen!

Die Moderation ist für das Ergebnis der Sitzung verantwortlich und steuert die Diskussion – nicht die Teilnehmenden. Erfolg oder Misserfolg einer Sitzung hängen immer auch von der Rolle der Moderation ab.

5. Du sollst höflich sein!

Auch in der digitalen Konferenz gilt: lassen Sie die anderen Teilnehmenden aussprechen, vermeiden Sie aggressive Sprache oder Anschuldigungen. Übrigens: Zuweilen werden Sitzungen auch aufgezeichnet und damit auch Ihr Verhalten!

6. Du sollst nur das Wort ergreifen, wenn du was zu sagen hast!

Melden Sie sich nur zu Wort, wenn es einen Mehrwert für die Sitzung bringt. Unnötiges Phrasendreschen zieht die Sitzung nur unnötig in die Länge und raubt allen Teilnehmenden Zeit und Konzentration.

7. Du sollst deinen Namen nennen!

In einem wenig vertrauten Teilnehmendenkreis sollte man bei jedem Redebeitrag den eigenen Namen nennen. Auch bei großen Sitzungen ist es sinnvoll, einen Beitrag mit dem eigenen Namen einzuleiten.

8. Du sollst deutlich und mit Sprechpausen sprechen!

Reden Sie in angemessener Lautstärke und langsamer als bei eine Face-to-Face-Sitzung – gerade wenn die anderen Probleme beim Zuhören haben. Sprechpausen sind wichtig, damit andere Konferenzteilnehmer Fragen sofort stellen können.

9. Du sollst kurz und knapp zustimmen!

Vermeiden Sie unnötige Wiederholungen der VorrednerInnen, damit geht die Konzentration der Zuhörer oft verloren. Wenn Sie einer Meinung sind, reicht ein „Ich stimme Herrn/Frau XY zu“.

10. Du sollst dir Notizen machen – aber leise!

Vermeiden Sie Tippgeräusche mit der Tastatur. Audiokonferenzsysteme sind sehr empfindlich und registrieren selbst die kleinsten Geräusche, auch das Tippen auf einer Tastatur. Deshalb sollten Sie bei TelKos entweder Ihr Mikrofon mit *6 auf Ihrer Telefontastatur stumm schalten, wenn Sie nicht sprechen – oder halten Sie es trotz aller Digitalisierung klassisch mit Papier und Stift.

Moderationsguide für digitale Sitzungen

Für die Moderation gelten besondere Regeln während der Video- oder Telefonkonferenz. Sie hat die Aufgabe und Verantwortung, zu moderieren und die Teilnehmenden so zu leiten, dass am Ende des Meetings ein positives Ergebnis steht. Dabei geht es auch um die Zufriedenheit der Sitzungsteilnehmenden.

Der wichtigste Tipp lautet: Sie als ModeratorIn können und müssen die Teilnehmenden der Sitzung leiten. Sind alle zu Wort gekommen? Gibt es ungeklärte Fragen? Diese und weitere Punkte sollten Sie im Hinterkopf behalten, wenn Sie eine digitale Sitzung moderieren.

Damit digitale Sitzungen für Sie zum Erfolg werden, haben wir Ihnen die wichtigsten Tipps in einem kleinen Guide zusammengestellt.

Aufgaben der Moderation zu Beginn von digitalen Sitzungen

Aufgaben der Moderation während einer digitalen Sitzung

Aufgaben der Moderation am Ende von digitalen Sitzungen

Fazit

Nicht nur in „Corona-Zeiten“ bietet die Möglichkeit, auf digitale Sitzungen zu setzen einen erheblichen Mehrwert für die Gremienarbeit. Wer die genannten Tipps beherzigt, kann erheblich Zeit & Geld sparen, wenn „physische Sitzungen“ durch digitale Konferenztechnik ergänzt – oder gar gänzlich ersetzt – werden (müssen).

Was „Corona“ für die Gemeindearbeit bedeutet, können Sie übrigens in unserem Beitrag „Gottesdienst streamen: Der unkomplizierte Guide“ nachlesen.

Bei Fragen oder Beratungsbedarf stehen wir Ihnen als die Werteagentur telos communication gerne zur Verfügung mit unseren Beratungsleistungen und eigenen Schulungen – vor Ort oder im digitalen Raum!

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