Das können Sie sich abschauen für ansprechende Give-Aways

Seit einigen Wochen beschäftigen wir uns auf diesem Blog damit, wie Sie Ihren nächsten Informations- oder Ausstellungsstand erfolgreich gestalten können. Sei es für den Orgelneubau, die Außenwand-Sanierung des Kirchturms oder der Vorstellung eines Ihrer Projekte auf einer Fachtagung.

Und wir vermitteln hier nicht nur reine Praxis-Tipps aus der Kommunikationsbranche – sondern schauen nach, welche Stände bei den letzten kirchlichen Großveranstaltungen besonders gut in der Kommunikation waren. Alles mit dem einen Ziel: Ihren nächsten erfolgreichen Infostand.

Dafür haben wir uns im Vorgänger-Artikel damit beschäftigt, was Informations-Stände zu besonderen Ständen macht – vor allem nämlich ein Augenmerk auf Absicht und Aufmachung in der Planungsphase.

In unserem nächsten Artikel werden wir uns damit beschäftigen, wie Sie mit Aktionen und Ideen auf Ihren Stand aufmerksam machen.

Doch dieses Mal beschäftigen wir uns mit Ihren stummen Markenbotschaftern: Give-Aways.

Doppelte Funktion: Give-Aways

Der Einsatzzweck von Give-Aways ist gleich doppelt einzuordnen:

Give-Aways sind also zugleich Botschafter im Alltag, als auch Lockmittel. Beides sind extrem wichtige Faktoren, auf die Sie wohl kaum verzichten wollen. Denn beide spielen Ihrem Stand-Ziel (“Absicht”) in die Karten und steigern die Erfolgschancen.

Locken Sie Menschen an Ihren Stand

Auf dem Kirchentag war es wieder sehr deutlich zu sehen: viele Menschen sammeln Kugelschreiber. Verblüffend aber wahr, dürften diese kleinen Mitgebsel immer noch eins der gefragtesten Werbemittel sein. Im Idealfall werden die Schreibhilfen auch im Nachgang verwendet und platzieren so Ihre Inhalte weiter im Blickfeld, auch wenn die Veranstaltung längst viele Wochen zurückliegt.

Doch diese beliebte Form der Give-Aways hat drei Nachteile:

Es kann also durchaus sinnvoll sein, Stifte gezielt als Lockmittel zu verwenden und ihnen andere Werbemittel anbei zu stellen. Und sollten diese Werbemittel sehr ansprechend oder wertvoll sein, könnte man sie auch mit einer kleinen Aktion verbinden. Beispielsweise das Eintragen in eine Unterschriften-Aktion oder in eine Newsletter-Liste (dies praktiziert übrigens der hochpreisige Möbelhersteller vitra – doch dazu später mehr).

Die Stifte könnten also einerseits zu Ihrem Stand locken, als auch eventuell später als Werbemittel dienen – doch seien Sie sich stets bewusst, dass dies eher unwahrscheinlich sein wird. Wieviel Geld Sie für ein vielleicht ineffizientes Werbemittel ausgeben wollen, sollten Sie sich vorher genau überlegen.

Welches Werbemittel sich hingegen als sehr effizient erwies auf dem Kirchentag: Taschen. Hier konnten Menschen andere Give-Aways verstauen (die Taschen übernahmen also eine hilfreiche Funktion und wurden so schon einmal positiv konnotiert), als auch weiteres Infomaterial direkt in den Taschen erhalten – und so vielleicht mehr Informationen erhalten, als sie sich selbst mitgenommen hätten.

Der Nachteil hieran: ob das innenliegende Informaterial in der Schwämme der anderen Materialien später noch gelesen wird, wird von Fall zu Fall unterschiedlich sein. Weswegen Sie vor allem die textile Außenhülle bedenken sollten, denn hier haben Taschen einen großen Vorteil, den viele andere Give-Aways auch aufweisen:

Machen Sie andere Menschen zu Ihrer Werbefläche

Wie wir bereits sahen, haben Give-Aways auch eine Botschafter-Funktion. Das können Sie nutzen! Je größer die Werbefläche, umso größer auch die Aufmerksamkeit für Sie. Und das auch, wenn Ihr Stand gar nicht mehr in der Nähe sein sollte. Besonders hohe Wirkung erzielen hier Werbemittel, die getragen werden, also Kleidungsstücke, Accessoires oder nützliche Gegenstände wie z. B. Kaffeebecher.

Ein bedruckter Kaffeebecher beispielsweise wird Marketing-Untersuchungen zur Folge im öffentlichen Raum ca. 10 mal bemerkt. Wenn Sie also planen, an Ihrem nächsten Infostand Kaffee auszuschenken, könnte es sinnvoll sein, auch Kaffeebecher zum Mitnehmen zu bedrucken und so andere für Sie “Schaulaufen“ zu lassen. Und zur Not können Sie ja auch einfach nur auf Ihren Stand verweisen auf dem Becher (“Erfrischung gefällig?! Besuchen Sie uns!”).

Sollten Sie darüber hinaus auf nachhaltig produzierte Becher setzen, schonen Sie nicht nur die Umwelt. Vielmehr erhält auch Ihr Image einen Schub, sind die Wegwerf-Becher doch zusehends kritisch beäugt in der Öffentlichkeit (und zum Beispiel beim Deutschen Evangelischen Kirchentag verboten). Sie stechen mit einer nachhaltigen Alternative positiv hervor, wirken auch von der Qualität hochwertiger und machen einen verantwortungsbewussten Eindruck. Drei Werte, die Sie nicht wegen ein paar Euros Ersparnis auslassen sollten! (die Umweltdruckerei liegt bspw. bei den Kosten für Print-Produkte auf dem Preisniveau  der Öko-Varianten der bekannten „normalen“ Druckereien – dafür aber klimaneutral mit Ökostrom und Biofarben produziert – diese Werte können Sie sich dann auch gerne an das Revers stecken oder in Ihr Infomaterial drucken)

Ideal für Sie sind natürlich Kleidungsstücke. Aus der Trump-Kampagne vergangenen Jahres werden Sie sich wahrscheinlich neben den Pappschildern an die Basecaps mit dem Slogan “Make America great again” erinnern.

Einblicke vom Kirchentag

Das Werbemittel, das sich auf dem Kirchentag aber wieder als wirkungsvollste Werbung außerhalb des Standes erwies, waren Taschen und Turnbeutel.

Hierbei stachen vor allem zwei Akteuere positiv ins Auge: das Hilfswerk Brot für die Welt, sowie die Alt-Katholiken.

Gerade Brot für die Welt sorgte mit ihren Turnbeuteln für einen regelrechten Trend-Artikel unter jungen Teilnehmern.

Ein Turnbeutel von Brot für die Welt auf dem DEKT17 als Give-Away
Ein „WürdenTräger“ – eine gelungene Adaption der „Würde für den Menschen“-Kampagne.

Einer der Beutel wurde sogar an prominenter Stelle im Abschluss-Gottesdienst gefilmt und gezeigt.

Ein Give-Away von Brot für die Welt schaffte es an prominenter Stelle in den Abschlussgottesdienst des DEKT17
DAS Trend-Give-Away des Kirchentags war während der Live-Übertragung des Abschlussgottesdienst sekundenlang im Bild.

Neben dem obligatorischen Kirchentagsschal (in ähnlicher Farbe) würden die Turnbeutel von Brot für die Welt so zum Marketing-Hit – und platzierten die aktuelle Werbekampagne immer wieder im Blickfeld anderer Menschen. Für ein Unternehmen, das sowohl aktuell Spender sucht, als auch einem später immer wieder begegnen wird (z.B. bei der Kollekte im Weihnachtsgottesdienst in der evangelischen Kirche) ein immens wertvoller Faktor.

Turnbeutel als Give-Away von Brot für die Welt auf dem Kirchentag 2017
Ein Turnbeutel von Brot für die Welt.

Dementsprechend wird das Hilfswerk auch etwas tiefer in die Tasche gegriffen haben…in ihrem Shop werden die (fair produzierten) Beutel übrigens für 5€ das Stück verkauft.

Genauso die erwähnten Alt-Katholiken.

Give-Away der Alt-Katholiken auf dem Evangelischen Kirchentag
Eine getragene Tasche der Alt-Katholiken.

Nun ist es nicht anzunehmen, dass die Absicht des Standes war, Mitglieder bei der Evangelischen Kirche abzuwerben. Vielmehr wirken die Taschen auf eine andere Art und Weise.

Platzieren Sie Ihre Inhalte im Alltag der Menschen

Die ideale Wirkung erzielen die Taschen nicht in einem bewusst evangelischen Umfeld (wie man es auf dem Kirchentag annehmen kann) – sondern bei der Verwendung im Alltag. Benutzt die Tasche zum Beispiel jemand zum Transport von Lebensmitteln, werden wieder einige „Werbekontakte“ entstehen. Die tragende Person wird zu einer Art lebendiger Litfaßsäule für die Alt-Katholiken.

Das Give-Away der Alt-Katholiken enthält weitere Inhalte
Im Beutel sind weitere Informationen enthalten.

Und vielleicht ist jemand bei den Sichtungen dabei, der/die sich den Austritt aus der Katholischen Kirche aufgrund der Frauenordination, dem Zölibat oder der Ökumene überlegt. Alles drei signifikante statistische Größen beim Kirchenaustritt. Diese zufälligen Passanten kriegen so eine Alternative präsentiert – die Bekanntheit der Altkatholiken steigt so also vor allem NACH der Veranstaltung, bei der die Taschen ausgegeben wurden. Ein Marketing-Coup der direkt auf die Kosten des “Wettbewerbers” geht! Und wieder eine gelungenes Exemplar, was verdeutlicht: mit einigen Gedanken über Absicht und Aufmachung im Vorfeld können durchaus einige “Wirkungstreffer” entstehen.

Du siehst mich – was Sie vom Kirchentag abschauen können

Diese Punkte können Sie auch für sich nutzen. Fragen Sie sich dabei zuerst, was Sie erreichen wollen und wie Give-Aways diesem Ziel im besten Fall zuarbeiten können.

Gestalten Sie Ihre Give-Aways so, dass sie auch nach der Veranstaltung einen Nutzen aufweisen. Dann steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Ihre Botschaft auch im Alltag sprichwörtlich in den Blick gerät.

Und dann gestalten Sie Ihre Werbemittel – am besten noch mit einem auffälligen oder augenzwinkernden Spruch.

Unsere nächsten Give-Aways werden zum Beispiel Taschen sein mit dem Aufdruck “Hier kommen Werte zum Tragen. telos communication. Die Werteagentur.”

Dies

Damit wir mit unserer eigenen Botschaft nicht quer schießen, werden diese nachhaltig produzierte Taschen sein – und somit deutlich mehr ins Budget fallen. Sollten Sie sich auch für diesen Weg entscheiden, lohnt es sich, vom oben erwähnten Vitra-Beispiel inspirieren zu lassen.

Die Vitra-Tasche ist auf einer Möbel-Messe so etwas wie ein Prestige- und Distinktions-Merkmal – und somit ein begehrtes Give-Away. Diese gibt vitra aber nur mit zwei Bedingungen raus:

  1. mit beigefügtem Werbemitteln und Informaterial,
  2. nach Eintrag in die Newsletter-Liste.

So erhält vitra viele neue Kontakte, die man auch nach der Messe noch ansprechen kann, sowie viele aktive Markenbotschafter. Vielleicht ja auch etwas, von dem man lernen kann…

 

Ihre Checkliste für Ihren nächsten Infostand

Für gelungene Give-Aways sollten Sie sich folgende Fragen stellen:

Absicht

Aufmachung

Generell

DIE BEITRÄGE DER SERIE

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