Ich denke Sie werden mir bei folgendem Punkt zustimmen: Der Inhalt ist der wichtigste Part Ihrer Kommunikation.

Aber stimmt das wirklich?

Oder ist es nicht viel eher wichtig, das Ihre Leser den Inhalt auch lesen?

Denn nur, was wahrgenommen wird, kann auch wirken!

Und damit etwas wahrgenommen wird, gibt es einige Einflussfaktoren:

Ein nachweisliches Erfolgsrezept für gelungene Wahrnehmung ist:
machen Sie es dem Gehirn einfach, Ihre Inhalte zu bevorzugen.
(Wie Ihnen dies gelingt, das können Sie unter anderem in diesem oder diesem Beitrag nachlesen.)

Aber was ist darüber hinaus wichtig? Klare Verständlichkeit! Und zwar nicht nur in der wörtlichen Aussage, sondern auch in deren Aufmachung. Und dabei spielt auch die Wahl der besten Schriftart eine wichtige Rolle!

 

Warum Sie den ersten Eindruck nutzen sollten

Wussten Sie, dass 55% der Besucher eine Website schon nach wenigen Sekunden verlassen? Unter Online Marketing Experten wird die Erkenntnis stark diskutiert: Bereits in den ersten 15 Sekunden springt ein Großteil der Nutzer von einer Website ab.

15 Sekunden reichen wohl kaum, um den Inhalt zu erfassen und zu bewerten. Tatsächlich reichen „unter 15 Sekunden“ wohl gerade mal, um die wichtigsten Überschriften zu scannen und einen ersten Eindruck zu erhalten. (Warum es deshalb wichtig ist, für Online-Medien anders zu kommunizieren, und wie Sie das anstellen, lesen Sie in diesem Beitrag).

Ich glaube, man kann diese Erkenntnis auch auf Print-Medien wie Pfarrbriefe, Flyer oder Aushänge übertragen. (Einen Artikel dazu finden Sie übrigens ebenfalls auf diesem Blog).

Gewöhnen Sie sich an die Perspektive, dass Ihre Inhalte bestenfalls großteils nur angelesen werden, wenn sie nicht attraktiv, verständlich und übersichtlich gestaltet sind.

Gerade bei Texten gibt es dort ein wichtiges Gestaltungsmittel, welches Ihnen zu Kommunikation verhilft, die nicht nur wahrgenommen, sondern auch gelesen wird. Und somit Ihre Inhalte wirken lassen kann.

Nämlich: Eine gut gewählte Schriftart!

 

Welche Bedingungen die beste Schriftart für Ihre Zwecke erfüllen muss

Früher war Typograf ein eigenständiger Beruf. Briefköpfe wurden unter anderem von diesen professionell entworfen und Schriftarten mit viel Fachwissen gegeneinander abgewägt. Heute begnügen sich viele in der Praxis für Veröffentlichungen oftmals mit Microsoft Word und Bauchgefühl.

Die positive Nachricht dieses Trends: Das kann Ihrer Gemeinde viel Geld an Honorar sparen – und muss gar nicht so viel schlechter sein! Denn mit den richtigen Werkzeugen und dem richtigen Know-How können auch Laien gute Ergebnisse erzielen.

Welches Typografen-Wissen ist also für Sie relevant?

Wenn Sie sich mit der Gestaltung von Text befassen (dem sogenannten „setzten“) gibt es einen zentralen Richtwert für Schrift: die Lesbarkeit. (Sie erinnern sich? Nur was wahrgenommen wird, kann wirken?)

Lesbarkeit entsteht einerseits aus Klarheit, als auch aus Unterscheidbarkeit.

Eine gute Schriftart hilft Ihnen also dabei, dass die Buchstaben als die wahrgenommen werden, die sie sind. Und das möglichst schnell – damit das Gehirn nicht bei zu großer Anstrengung und zu wenig Aussicht auf Nutzen abbricht… (Eine gut lesbare Schriftart erkennen Sie zum Beispiel daran, wie stark sich h und n unterscheiden.)

Mit einer lesbaren Schriftart wird nicht nur der wichtige erste Eindruck klarer, auch die Lesegeschwindigkeit steigt. Und das sorgt wiederum dafür, das mehr Inhalte innerhalb der 15 Sekunden wahrgenommen werden.

Eine ideale Schriftart für die Kommunikation Ihrer Kirchengemeinde hat aber auch die optische Wirkung im Blick. Denn eine gute Schriftart ist weit mehr als ein Transport-Medium für Ihre Inhalte. Sie prägt auch Ihr Image und beeinflusst, wie Ihre Gemeinde wahrgenommen wird.

Schriftarten bilden auch Ihre Gemeinde ab

Möchten Sie kindlich wirken und setzen deswegen auf Comic Sans? Oder modern und wählen deswegen vielleicht eine Schriftart ohne Serifen? Vielleicht auch etwas seriöser, und deshalb ist eine Schriftart mit Serifen seit Jahren Ihre erste Wahl?

Ganz so einfach ist es natürlich nicht! Aber eine Schriftart ist eben auch ein Stück Gestaltung. Sie bildet auch das Wesen Ihrer Gemeinde ab. (Oder zumindest dessen, wie es wahrgenommen werden soll).

Nicht unwichtig sind zudem die Kosten für eine Schriftart. Es gibt viele Schriftarten, die sind sehr verbreitet – zum Beispiel die Schriftarten, die auf Windows-PCs installiert sind. Bei der Nutzung dieser Schriftarten entstehen Ihnen wenig Kosten. Denn zumeist sind Schriftarten auch an Lizenzen geknüpft. Es gibt jedoch auch einige, die kostenlos sind. Neben den großen Font-Plattformen finden Sie einige gute Schriftarten bspw. bei den Google Fonts. Dort erhalten Sie übrigens auch viele kostenlose Pendants zu Schriftarten, die sonst viel Geld kosten.

Die beste Schriftart für Ihre Gemeinde Öffentlichkeitsarbeit besitzt also folgende Eigenschaften:

Sie…

 

Ein Experiment zur Ermittlung der besten Schriftart – mit 3000 Teilnehmern

Natürlich gibt es noch weitere Faktoren, die eine gute Schriftart ausmachen können. Und wäre Typografie so einfach, sähe die Welt um uns herum nicht so aus, wie sie aussieht. Einige weiterführende Artikel finden Sie deshalb im Anschluss an diesen verlinkt.

An dieser Stelle soll es aber darum gehen, Fakten zu liefern. Denn bloße, abstrakte Designtheorie hilft Ihrer Gemeinde Öffentlichkeitsarbeit nicht weiter.

Die Fachhochschule Gelsenkirchen hat vor einiger Zeit nämlich einmal in einem Experiment 12 weitverbreitete Schriftarten gegeneinander getestet. Grundlage für den Test waren nicht nur 3000 Teilnehmer, sondern auch Werte zur Lesegeschwindigkeit und Sympathienoten für einzelne Schriftarten.

(Nebenbei wurden auch noch Zeilenabstände, Spaltenbreite etc. getestet – aber darum soll es hier gar nicht gehen.)

 

And the winner is…

Die altbekannte Arial – Microsofts „Klon“ der bekannten Schriftart Helvetica, welche unter anderem von der Deutschen Lufthansa verwendet wird.

An zweiter Stelle folgt übrigens die Verdana – welche zu den Lieblingen der Webgestalter gehört.

Die ausführlichen Ergebnisse finden Sie übrigens unter diesem Link beim Designtagebuch.

Die Ergebnisse im Vergleich

Physische Messung der Lesbarkeit

Gemessene Lesbarkeit verschiedener Schriftarten
Lesegeschwindigkeit unterschiedlicher Schriftarten. (Screenshot)

 

Subjektive Bewertungen der Schriftarten

Subjektive Lesbarkeit von 12 Schriftarten
Subjektive Lesbarkeit (Screenshot, Quelle Designtagebuch)
Die subjektive Attraktivität von Schriftarten
Die subjektive Attraktivität von Schriftarten im Vergleich (Screenshot, Quelle: Designtagebuch)

 

 

 

 

 

 

 

 

Für Ihre Öffentlichkeitsarbeit sind vielleicht auch folgende Faktoren noch wichtig:

Schriftarten auf Modernität bewertet
Moderne Wirkung in subjektiver Wahrnehmung (Screenshot, Quelle: Designtagebuch)

 

Subjektive Seriosität von Schriftarten
Die Seriosität von Schriftarten subjektiv bewertet (Screenshot. Quelle: Designtagebuch)
Eleganz von Schriftarten im subjektiven Vergleich
Subjektive Bewertungen der Eleganz (Screenshot. Quelle: Designtagebuch)

 

Dynamische Schriftarten im Vergleich
Subjektive Dynamik der Schriftarten (Screenshot, Quelle: Designtagebuch)

Fazit: Was bedeutet dies für Sie?

Sollten Sie über eine einheitliche sowie ideale Schriftart für die Online- und Offline-Kommunikation Ihrer Gemeinde nachdenken, dann sind Arial oder Verdana „sichere Treffer“.

Mit beiden Schriftarten machen Sie nichts verkehrt, aber vieles richtig!

Kostenlose Alternativen, die wir Ihnen empfehlen können sind zudem: Lato, Montserrat sowie Roboto.

Die Schriftart Lato | Kirchen-Kommunikation
Die Schriftart Lato (Screenshot)
Montserrat Font Kirchen-Kommunikation
Die Schriftart Montserrat (Screenshot)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Roboto Schriftart im Vergleich für kirchliche Öffentlichkeitsarbeit
Die Schriftart Roboto (Screenshot)

Weiterführende Literatur zur Typografie:

Abspann


Auch wir möchten besser werden. Deshalb die wichtige Frage: Wie gefiel Ihnen dieser Beitrag? Schreiben Sie es uns doch in den Kommentaren – wir sind gespannt auf Ihre Anregungen!


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Dieser Beitrag wurde Ihnen präsentiert von der Werteagentur telos communication. Das Start-Up für gemeinnützige Kommunikation unterstützt besonders bevorzugt Kirchengemeinden auf dem Weg zu einer erfolgreicheren Kommunikation – getreu dem Leitspruch Gutes besser kommunizieren. Beide Gründer studierten vor Ihrem Wechsel in die Kommunikationsbranche selbst erfolgreich Theologie und kennen die kirchliche Kommunikation somit sowohl aus der Theorie als auch Praxis. Mehr erfahren Sie unter www.telos-communication.de oder HIER auf diesem Blog.


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Bildnachweis: Marcus dePaula via Unsplash

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